Haarausfall

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Haarausfall, auch als Alopezie bezeichnet, ist der Zustand, bei dem Haare aus der Kopfhaut oder anderen Teilen des Körpers übermäßig ausfallen. Haare fallen normalerweise im Alltag aus und werden durch neues Haarwachstum ersetzt. Dieser natürliche Zyklus des Haarwachstums, Haarausfalls und Nachwachsens wird als Haarzyklus bezeichnet.

Im normalen Fall verliert man am Kopf bis zu 100 Haare am Tag, die dann durch das permanente Haarwachstum ersetzt werden. Problematisch wird es, wenn zu viele Haare auf einmal ausfallen oder wenn der Prozess des Haarwachstums gestört ist. Dann kommt es zu einem (dauerhaften) Haarverlust, welcher nach außen sichtbar ist und für die Betroffene nicht selten mit psychischem Leiden einhergeht.

Was ist Haarausfall?

Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall, die sich in Ursache, Muster und Schweregrad unterscheiden:

  1. Androgenetische Alopezie (genetischer Haarausfall): Dies ist die häufigste Form von Haarausfall und betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Er ist genetisch bedingt und führt zu einem allmählichen Ausdünnen der Haare, insbesondere im Bereich der Stirn, des Oberkopfs und der Schläfen.
  2. Alopecia areata (Kreisrunder Haarausfall): Es handelt sich um einen Zustand, bei dem runde oder ovale kahle Stellen auf der Kopfhaut auftreten, weil das Immunsystem die Haarfollikel angreift. Dies passiert z.B. im Zuge einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift.
  3. Telogenes Effluvium (Diffuser Haarausfall): Dies ist ein Haarausfall, der durch Stress, Nährstoffmangel, Schwangerschaft oder bestimmte Medikamente verursacht werden kann. Er tritt auf, wenn Haarwurzel in der Ruhephase (Telogenphase) nicht genug Nährstoffe oder Hormone bekommen. Die Haare fallen aus oder brechen ab.
  4. Anagen-Effluvium: Diese Form tritt auf, wenn Haare während der Wachstumsphase (Anagenphase) ausfallen. Typischerweise ist dies eine Reaktion auf Chemo- oder Strahlentherapie zur Behandlung von Krebs.
  5. Traktionsalopezie: Dieser Haarausfall wird durch anhaltendes Ziehen oder Spannen der Haare verursacht.

    Ein Facharzt kann in einer Videosprechstunde den Haarausfall genau diagonstizieren und eine Behandlung vorschlagen bzw. weitere Untersuchungen anordnen.

    Welche Ursachen kann Haarausfall haben?

    • Genetische Veranlagung (androgenetische Alopezie): Haarausfall kann vererbt werden und ist die häufigste Ursache für Haarausfall bei Männern und Frauen. Es betrifft bestimmte Bereiche des Kopfes, insbesondere den vorderen Haaransatz, die Stirn und den Scheitel.
    • Hormonelle Veränderungen und Ungleichgewichte: Veränderungen in den Hormonen, insbesondere ein Überschuss an Dihydrotestosteron (DHT), können zu Haarausfall führen. Dies tritt häufig bei Männern auf, aber auch Frauen können betroffen sein. Etwa während der Wechseljahre oder aufgrund einer Schwangerschaft.
    • Medikamente und Behandlungen: Bestimmte Medikamente können ursächlich sein. Beispiele finden sich in Chemotherapie, Blutverdünnern und Antidepressiva. Auch Hormonersatztherapien oder bestimmte Antibiotika können Haarausfall auslösen.
    • Ernährungsmangel und ungesunde Lebensgewohnheiten: Eine unausgewogene Ernährung kann zu Haarausfall führen. Insbesondere ein Mangel an Eisen, Zink, Vitamin D, Vitamin B12 und Proteinen ist zu nennen. Auch Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und extrem hoher Stress können ebenfalls Auslöser sein.
    • Krankheiten und Erkrankungen: Verschiedene gesundheitliche Probleme können einen Haarausfall verursachen oder verschlimmern. Beispiele dafür sind Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes, Lupus, Pilzinfektionen der Kopfhaut und andere Autoimmunerkrankungen.
    • Psychologischer Stress und Trauma: Stark belastende Ereignisse, traumatische Erfahrungen, lang anhaltender emotionaler oder physischer Stress können zu Haarausfall führen, der als telogenes Effluvium bekannt ist.
    • Alterung: Mit zunehmendem Alter kann das Haar dünner und schwächer werden, was zu Haarausfall führen kann. Dies ist ein natürlicher Prozess, der bei vielen Menschen auftritt.
    • Mechanische, thermische oder chemische Schädigung: Häufiges Ziehen, Zerren oder straffes Binden des Haares, exzessive Verwendung von heißen Styling-Werkzeugen und Styling-Produkten können das Haar schädigen und zu Haarausfall führen.

    Zusammenhang zwischen Creatin und Haarausfall

    Creatin ist eine natürlich vorkommende Substanz im menschlichen Körper, die eine Schlüsselrolle im Energiestoffwechsel spielt. Es wird häufig von Sportlern und Fitnessbegeisterten als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. So wird die sportliche Leistung verbessert, Muskelaufbau gefördert und die Energieversorgung während körperlicher Aktivitäten unterstützt.

    Es gab einige Diskussionen und Studien, die darauf hindeuten, dass die Einnahme von Creatin als Nahrungsergänzungsmittel mit Haarausfall in Verbindung stehen könnte. Die mögliche Beziehung zwischen Creatin und Haarausfall wurde jedoch nicht abschließend geklärt und die Beweise sind begrenzt und widersprüchlich.

    Einige Berichte und Studien sagen aus, dass die Einnahme von Creatin den Hormonspiegel im Körper verändern könnte, insbesondere den DHT (Dihydrotestosteron)-Spiegel. Es ist wichtig zu betonen, dass die wissenschaftlichen Beweise zu diesem Thema begrenzt sind und keinen klaren Zusammenhang zwischen der Einnahme von Creatin und Haarausfall belegen. Viele Menschen nehmen Creatin ein, ohne einen Haarausfall zu erleiden.

    Haben Sie Bedenken bezüglich Ihres Haarausfalls und zum Zusammenhang zu Creatin oder erleben Sie bereits Haarausfall? Dann ist es ratsam, einen Arzt oder Dermatologen aufzusuchen. Er kann Ihre individuelle Situation bewerten und über mögliche Auswirkungen von Creatin oder anderen Faktoren auf Ihr Haar informieren.

    Welcher Arzt bei Haarausfall?

    Bei Haarausfall gibt es verschiedene Arzt- und Fachrichtungen, die Ihnen helfen können, je nach Art und Ursache des Haarausfalls. Hier sind einige Ärzte und Spezialisten, die Sie konsultieren können:

    • Allgemeinmediziner: Ein Allgemeinmediziner kann eine erste Anlaufstelle sein, um Ihre Symptome zu besprechen und eine Grundbewertung vorzunehmen. Er kann Sie je nach Bedarf an spezialisierte Ärzte, wie Dermatologen oder Endokrinologen, überweisen.
    • Dermatologe: Dermatologen sind Hautärzte, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Hauterkrankungen, einschließlich Haarausfall, spezialisiert haben. Sie können verschiedene Tests durchführen, die Art des Haarausfalls bestimmen und eine geeignete Behandlung vorschlagen.
    • Trichologe: Ein Trichologe ist ein Spezialist für Haare und Kopfhaut. Trichologen haben eine zusätzliche Ausbildung und Erfahrung in der Behandlung von Haar- und Kopfhautproblemen. Sie machen eine ausführliche Analyse der Haarstruktur (Trichogramm), nehmen Proben der Kopfhaut und beraten ausführlich über die Ursache und Behandlung des Haarausfalls in jedem konkreten Fall.
    • Endokrinologe: Endokrinologen sind Fachärzte für Hormonstörungen und endokrine Erkrankungen. Ein Endokrinologe kann in die Diagnose und Behandlung einbezogen werden, wenn hormonelle Veränderungen oder Störungen als Ursache für Ihren Haarausfall vermutet werden.
    • Plastischer Chirurg / Haarchirurg: In Fällen von fortgeschrittenem Haarausfall oder bei Haartransplantationen können Sie einen plastischen Chirurgen oder Haarchirurgen aufsuchen.
    • Psychotherapeut: Er behandelt die psychosomatischen Ursachen des Haarausfalls, wie Stress oder Schlafstörungen.

    Was hilft gegen Haarausfall?

    Die Behandlung von Haarausfall hängt von der Ursache, dem Typ des Haarausfalls und individuellen Faktoren ab. Bei einem Haarausfall aufgrund von Vitaminmangel hilft die Zugabe von wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Zink, Biotin, Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen A, C, E, sowie Vitaminen der Gruppe B. Auch Kieselerde (Silizium) ist ein häufig angewendetes Mittel gegen Haarausfall, obwohl deren Wirksamkeit noch nicht ausreichend belegt ist.

    In übrigen Fällen ist es möglich, dass Sie spezielle Medikamente gegen Haarausfall einnehmen müssen. Folgende Medikamente können einen Behandlungserfolg erzielen:

    • Minoxidil: Medikament zur Behandlung erblich bedingten Haarausfalls.
    • Finasterid: Verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung androgenetischer Alopezie bei Männern. Es hemmt die Umwandlung von Testosteron in das Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das für Haarausfall ursächlich ist.
    • Spironolacton: Medikament zur Behandlung androgenetischer Alopezie bei Frauen. Es blockiert die Wirkung von DHT.
    • Corticosteroide: Können bei bestimmten Formen von Haarausfall eingesetzt werden. Insbesondere bei Autoimmunerkrankungen wie Alopecia areata.

    Darüber hinaus gibt es diverse nicht-medikamentöse Behandlungsansätze, zum Beispiel eine Haartransplantation, PRP-Therapie und Lasertherapie.

Wie ein Online-Arzt bzw. eine Online-Ärztin helfen kann

Wenn Sie an übermäßigen Haarausfall leiden, ist es empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren. Abgesehen vom ästhetischen Aspekt kann Haarausfall ein Symptom für Vitaminmangel oder weitere Erkrankungen sein.

Für die Behandlung mit Medikamenten ist es ebenfalls erforderlich, dass Sie sich von einem Arzt beraten lassen. Dies geht auch per Internet in einer Online-Sprechstunde (für alle in Deutschland Versicherten ist diese kostenlos).

Für weitere Informationen zur Rezeptausstellung bei einem Haarausfall können Sie gern unseren Beitrag zu digitalen Rezepten nachlesen.

Empfohlene Fachrichtung: Endokrinologie, Dermatologie