Hautkrebs
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Was genau ist Hautkrebs?
Durch zu viel oder dauerhafte UV-Strahlen können unsere Hautzellen geschädigt und zerstört werden. Stark geschädigte Zellen stößt unser Körper ab, was sich dann als Sonnenbrand äußert. Es können jedoch Zellen im Körper zurückbleiben, aus denen nach einem langen Zeitraum Hautkrebs entstehen kann.
Die Zellen, die zurückbleiben, teilen sich und wachsen unkontrolliert, aus ihnen entstehen Wucherungen. Meist sind diese Wucherungen klar begrenzt, wenn diese allerdings von der Ober- in die Lederhaut eindringen, spricht man von invasivem Krebs (in das umliegende Gewebe eindringend).
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?
Warum genau manche Menschen Hautkrebs bekommen und andere nicht, ist bis heute noch nicht abschließend geklärt. Es gibt einige Risikofaktoren, die eine Rolle spielen und Einfluss auf die Entstehung von Hautkrebs haben können:
- Heller Hauttyp
- Sonnenbrand
- Hohe UV-Belastung (natürliche und auch künstliche, wie z.B. Solarium)
- Genetische Mutation
- Familiäre Vorbelastung
- Leberflecken und Muttermale (die Anzahl spielt eine große Rolle)
Menschen mit einem sehr hellen Hauttyp (Hauttyp 1+2) haben meist ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken als Menschen mit dunklerer Haut.
Hauttyp 1
- blaue oder graue Augen
- Haut bräunt nicht und man bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand
- blond-rötliche oder rote Haare
- sehr helle Haut
- oft Sommersprossen
Hauttyp 2
- alle Augenfarben können vorhanden sein
- man wird kaum braun
- blonde bis braune Haare
- helle Haut
- Sommersprossen können vorhanden sein
Was kann ich bei Hauttyp 1 und 2 tun?
Sie selbst können vor allem in Bezug auf die UV-Strahlen schützende Maßnahmen ergreifen:
- Vermeiden Sie intensive Sonnenbäder und vor allem Sonnenbrände.
- Bedecken Sie sich, während Sie sich in der Sonne aufhalten.
- Mit einer Sonnenbrille und einer Kopfbedeckung können Sie die empfindlichen Regionen von Kopf und Augen schützen.
- Ein hoher Sonnenschutzfaktor in Form von Sonnencreme, am besten wasserfest, sollte auf alle Hautpartien aufgetragen werden und dieser sollte ca. alle 2 Stunden erneuert werden.
Kleine Kinder und Säuglinge sollten die pralle Sonne komplett meiden, Kinderhaut ist sehr empfindlich und nur ein Zehntel so dick wie die von Erwachsenen. Ein Sonnenbrand entwickelt sich also sehr schnell.
Welche Körperregionen sind am meisten betroffen?
Oft sind die Körperstellen von Hautkrebs betroffen, die sehr häufig der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Alles, was man in der Regel nicht abdeckt, ist oftmals gefährdet, also Stellen wie Gesicht, Stirn, Ohren, Nase, Lippen, Nacken oder Hände. Nicht nur im Sommer bekommen wir UV-Strahlen ab, auch die Sonne vor den Sommermonaten (März-Mai) kann gefährlich sein und wird oft unterschätzt.
Symptome bei unterschiedlichen Hautkrebsarten
Die Symptome von Hautkrebs zu erkennen ist nicht ganz einfach. Es ist wichtig, seinen Körper zu beobachten und Veränderungen zu erkennen. Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs und somit auch verschiedene Symptome.
Die Symptome können von auffälligen dunklen, braunen oder auch weißen bis gräulichen Flecken bis hin zu juckenden, nässenden oder auch leicht blutenden Haut-Bereichen reichen.
Die am meisten bekannten Hautkrebsarten sind schwarzer und weißer Hautkrebs. Weißer Hautkrebs ist in der Regel ungefährlicher als schwarzer, da dieser langsam wächst und nur in seltenen Fällen streut.
Weißer Hautkrebs: Metastasiert nur sehr selten und hat auf Grund dessen eine sehr gute Prognose.
Basalzellkarzinom (Basaliom): Entsteht ohne Vorstufen, metastasiert nur sehr selten, kann allerdings in umliegendes Gewebe, Knorpel und Knochen hineinwachsen und diese befallen.
Plattenepithelkarzinom (Spinaliom): Gleicht vom Aussehen der Aktinischen Keratose (dieser kann in ein Plattenepithelkarzinom übergehen). Er sieht wie ein verhornter Hautfleck oder ein Knötchen aus und entsteht meist im Kopf und im Gesichtsbereich.
Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom): Metastasiert häufig und in frühen Krankheitsstadien. Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich diese Krebsart schnell über das Lymphgefäßsystem oder die Blutbahnen ausbreitet. Schwarzer Hautkrebs breitet sich oft in Gehirn, Lunge, Leber und Knochen aus.
Diagnostik und Behandlung von Hautkrebs
Hautkrebs-Diagnostik
Die Diagnostik erfolgt von einem Facharzt für Dermatologie. Im Rahmen der Krebsfrüherkennung ist es für gesetzlich Versicherte möglich, ab einem Alter von 35 Jahren alle 2 Jahre ein Hautkrebs-Screening in Anspruch zu nehmen, welcher von den Krankenkassen finanziert wird.
Bei dieser Vorsorgeuntersuchung betrachtet ein qualifizierter Facharzt Ihre Haut am Körper ganz genau, um ggf. Hautauffälligkeiten zu erkennen. Ist eine Stelle auffällig oder verdächtig, wird er diese nochmals mit einem Auflichtmikroskop untersuchen (Dermatoskopie). Der Arzt hält das Auflichtmikroskop (Handlupe) über die Hautstelle und sieht die Hautveränderungen um ein zehnfaches vergrößert, wodurch Veränderungen nochmal genauer betrachtet werden können.
Wird eine verdächtige Stelle auf der Haut gefunden, entnimmt der Arzt unter örtlicher Betäubung eine Probe des Gewebes oder befreit direkt den gesamten Hautbereich von der verdächtigen Hautauffälligkeit. Diese wird danach in ein Labor geschickt, damit sie von einem Pathologen genau auf eventuell vorhandene Krebszellen untersucht werden kann.
Eine fortgeschrittene Möglichkeit zur Überwachung von Hautveränderungen stellt die digitale Dermatoskopie oder Videodermatoskopie dar. Bei diesem Verfahren werden die auffälligen Stellen mit bis zu 100-facher Vergrößerung fotografiert. Danach werden die Hautbilder in der Patientenakte gespeichert, damit später ein Vergleich der Hautveränderungen im Zeitverlauf durchgeführt werden kann. Somit wird in vielen Fällen eine Gewebeprobeentnahme vermieden.
Welche Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung?
Wie die Therapiemöglichkeiten im einzelnen aussehen, hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. welche Art von Krebs vorliegt und wie weit fortgeschritten dieser ist. Hauptziel jeder Therapie ist es, den Tumor und den Krebs vollständig zu entfernen. Es gibt mehrere Arten der Behandlung und Therapie. Welche davon in Frage kommt, hängt hauptsächlich vom Befund der Biopsie ab.
Operation
Bei einer Operation wird das krankhafte Gewebe großflächig entfernt, mit einem Sicherheitsabstand, damit das krankhafte Gewebe “im gesunden” entfern und die Chance erhöht wird, alle Krebszellen zu beseitigen.
Abschaben/Vereisen
Bei einigen Krebsarten ist es möglich, diese gewissermaßen “ab- bzw. auszukratzen". Dies nennt man auch Kürettage. Auch das Vereisen (Kryotherapie genannt) bietet sich in einigen Fällen an. Hierbei wird flüssiger Stickstoff verwendet, der im Inneren der krankhaften Zellen Eiskristalle bildet und diese zerstört.
Strahlentherapie
Eine Bestrahlung wird meist dann angewendet, wenn ein Tumor bereits sehr groß ist, die Stelle ungünstig für beispielsweise eine Operation ist (z.B. Auge) oder auch, wenn für Patienten eine Operation zu gefährlich oder belastend wäre.
Photodynamische Therapie
Bei dieser Therapie werden oberflächliche, krankhafte Hautveränderungen mit einem speziellen Medikament vorbehandelt, welches diese Region lichtempfindlicher macht. Anschließend wird die Stelle mit einem speziellen Licht bestrahlt (kein Röntgen).
Chemotherapie
Bei dieser Therapie erhalten Patienten spezielle Medikamente, die die Teilung und Vermehrung der Krebszellen hemmen. Diese können ambulant oder auch stationär und in Tablettenform oder per Infusion verabreicht werden. Die Chemotherapie kann auch mit mehreren Therapien kombiniert werden, beispielsweise mit einer Strahlentherapie.
Immuntherapie
Dies ist eine neuere Behandlungsmethode, zu der es noch wenig Langzeitergebnisse gibt. Bei dieser Therapie wird eine Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod über einen längeren Zeitraum auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Diese regt das Immunsystem genau da an, wo es gebraucht wird, so dass die Tumorzellen dort angegriffen werden.
Auf den Seiten der Deutschen Krebshilfe werden die einzelnen Krebsarten und auch die Behandlungen nochmals genau und sehr ausführlich erklärt. Dort finden Sie auch Informationsmaterial zu übergreifenden Themen, wie beispielsweise Sozialleistungen, wenn Sie längere Zeit aufgrund Ihrer Krebserkrankung nicht arbeiten können.
Wie sind die Heilungschancen bei Hautkrebs?
Die Prognose der vollständigen Heilung hängt vom möglichst frühen Zeitpunkt der Diagnose, der Hautkrebsart und des Ausmaßes ab. Manche Tumore wachsen sehr langsam, andere wiederum sehr schnell und bilden zudem schnell Metastasen. Es ist wichtig, die Krebsvorsorge zu nutzen und seinen Körper genau zu beobachten, um ggf. Veränderungen frühestmöglich festzustellen und abklären zu lassen.
Die Prognose ist bei weißem Hautkrebs besser als bei schwarzem Hautkrebs. Einige Typen von schwarzem Hautkrebs wachsen schnell in die Tiefe und breitet sich rasch über Blut- und Lymphbahnen aus, was die Heilungschancen und die Therapie erschwert.