Scharlach

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Nicht nur eine typische Kinderkrankheit: Scharlach, auch Scharlach-Angina genannt, wird durch eine Infektion mit Bakterien verursacht, die Streptokokken A genannt werden. Scharlach gilt als Kinderkrankheit; vor allem Kinder im Alter zwischen 3 und 9 Jahren erkranken daran, es gibt aber auch Krankheitsfälle unter Erwachsenen.

Am häufigsten tritt die Krankheit in den Wintermonaten auf. Das Hauptmerkmal ist eine geschwollene, rote Zunge – die sogenannte „Himbeerzunge“ oder „Erdbeerzunge”. Für eine schnelle Diagnose empfehlen wir die Online-Sprechstunde von https://arzt-direkt.de/.

Symptome von Scharlach

Zu Beschwerden kommt es meist ein bis drei Tage nach einer Ansteckung. Folgende Symptome können durch Scharlach hervorgerufen werden:

  • Halsschmerzen
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Hautausschlag
  • Erbrechen
  • Abgeschlagenheit
  • geschwollene Mandeln
  • geschwollene Lymphknoten
  • bei kleineren Kindern häufig auch Bauchschmerzen

Neben der für Scharlach charakteristischen tiefroten Zunge, auch „Himbeerzunge“ oder „Erdbeerzunge” genannt, entwickelt sich auf dem Körper meist ab dem zweiten Tag ein nicht oder kaum juckender Hautausschlag aus vielen kleinen, erst rosa, dann roten Punkten mit rauer Oberfläche, die sich wie Sandpapier anfühlen. Die Flecken können sich innerhalb weniger Tage von der Mitte des Körpers auf den Hals bis zu den Händen und Füßen ausbreiten. Das Mund-Kinn-Dreieck, die Handinnenflächen und Fußsohlen bleiben dabei meist ausgespart.

Sehr deutlich ist der Ausschlag oft in der Leistengegend und im Bereich der Achseln zu sehen. Nach ungefähr einer Woche verblassen die Pünktchen wieder. In der zweiten bis vierten Krankheitswoche beginnt sich die Haut zu schuppen, vor allem an den Handflächen sowie an den Fußsohlen.

Manchmal sind die Beschwerden nur wenig ausgeprägt, wie etwa leichte Halsschmerzen, mäßiges Fieber und leichter Hautausschlag. Es kann aber auch zu starken Halsschmerzen, hohem Fieber und starkem Hautausschlag kommen.

Diagnose von Scharlach

Die typischen Krankheitssymptome lassen beim Arzt meistens schnell den Verdacht auf Scharlach aufkommen. Dennoch sollten andere Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Mandelentzündung und andere, die bestimmte Symptome von Scharlach verursachen, ausgeschlossen werden.

Der Arzt betrachtet die Haut am ganzen Körper. Liegt ein Hautausschlag vor, erkundigt er sich, an welcher Stelle er begonnen hat und ob er juckt. Ein Scharlach-Ausschlag verblasst vorübergehend unter dem Druck von einem Holzspatel. Manchmal bildet sich bei Patienten auch auf den Schleimhäuten im Mund ein Ausschlag.

Für einen Scharlach-Schnelltest entnimmt der Arzt einen Abstrich der Rachenschleimhaut, um ihn auf Streptokokken zu untersuchen. Schon nach wenigen Minuten steht das Ergebnis fest. Es ist aber nicht ganz zuverlässig: Fällt das Ergebnis positiv aus, liegt sehr wahrscheinlich eine Infektion mit Gruppe A-Streptokokken vor. Ein negatives Testergebnis schließt aber eine solche Infektion nicht sicher aus.

Behandlung von Scharlach

Scharlach wird mit einem Antibiotikum behandelt, auch deshalb, weil man dann schon nach etwa 24 Stunden nicht mehr ansteckend ist. Die Beschwerden klingen durch Antibiotika etwas schneller ab, außerdem beugen sie möglichen Komplikationen vor. Eine Impfung, wie gegen Röteln, gibt es gegen Scharlach nach derzeitigem Stand nicht. Hat man Scharlach überstanden, ist es leider nicht wie bei Röteln oder Masern, dass man danach immun ist, man kann an Scharlach mehrfach in seinem Leben erkranken.

Die Symptome von Scharlach lassen sich mit manchen Hausmitteln etwas lindern. Gegen Halsschmerzen helfen Gurgeln (mit Salbei-, Eibisch-Tee oder desinfizierenden Lösungen) und warme Halswickel. Kühle Getränke oder Eis lindern ebenso. Da einem erkrankten Kind das Schlucken schwerfällt, sollten Eltern ihm weiche oder flüssige Nahrung, wie Suppen, anbieten. Die Ernährung sollte salz- und eiweißarm sein. Bei Fieber ist es wichtig, viel zu trinken. Um die natürliche Darmflora zu unterstützen, die durch die Antibiotikagabe beeinträchtigt werden könnte, ist es empfehlenswert, regelmäßig Joghurt zu essen.

Ist Scharlach im Kindergarten meldepflichtig?

Laut Infektionsschutzgesetz dürfen erkrankte Personen – oder wenn der Verdacht einer Scharlacherkrankung besteht – keine Tätigkeiten mit Kontakt zu anderen Personen ausüben. Kinder oder Jugendliche, die an Scharlach erkrankt sind oder bei denen der Verdacht auf eine Scharlach-Erkrankung besteht, dürfen Gemeinschaftseinrichtungen, wie Schulen oder Kindergärten, vorübergehend nicht besuchen. Die Eltern müssen die Einrichtung über die Erkrankung ihres Kindes informieren.

Wie oft kann man sich anstecken?

Leider gibt es keine Obergrenze dafür, wie oft Scharlach bei Kindern möglich ist. Manche erkranken innerhalb weniger Monate mehrmals an Scharlach, manche nur einmal. Andere trifft es jedes Jahr oder alle paar Jahre. Zu einem Rückfall der Scharlach-Erkrankung kommt es meist unmittelbar nach der vermeintlichen Genesung.

Die Gründe für einen Rückfall können vielfältig sein, meistens liegt das allerdings an einer zu kurzen Behandlungsdauer. Scharlach wird in der Regel mit Antibiotika über etwa 10 Tage behandelt. Die Symptome klingen bereits nach wenigen Tagen während der Behandlung ab. Wird Antibiotika unregelmäßig eingenommen oder vielleicht vorzeitig abgesetzt, können Bakterien im Organismus zurückbleiben und einen Rückfall auslösen. Während einer Scharlach-Erkrankung produziert das Immunsystem Antikörper und es kommt zu einer gewissen Immunität. Diese Immunität wird allerdings immer nur gegen das bei der Infektion vorherrschende Toxin erzeugt, sodass der Organismus zwar Antikörper hat, aber eine spätere erneute Erkrankung weiterhin möglich ist.

Scharlach bei Erwachsenen

Mögliche Folgen der Erkrankung

Unbehandelt, das heißt ohne Antibiotika, oder durch eine verkürzte Antibiotika-Einnahme, kann Scharlach besonders bei Erwachsenen zu einer ganzen Reihe an Komplikationen und Spätfolgen führen. Hierzu zählen beispielsweise Gelenkbeschwerden (Polyarthritis), Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung (Endokarditis), Nierenschäden, Hirnhautentzündung (Meningitis) oder rheumatisches Fieber. Symptome, wie starke Halsschmerzen mit Hautausschlag und Fieber, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Zumal Betroffene nicht nur ihre eigene Gesundheit gefährden. Scharlach ist hoch ansteckend! Unbehandelt können Erkrankte andere Menschen bis zu drei Wochen lang mit der Krankheit infizieren. Sobald jedoch mit einer entsprechenden Antibiotika-Behandlung begonnen wurde, sind Erkrankte bereits nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend.

Besondere Vorsicht in der Schwangerschaft?

Eine Antibiotika-Behandlung ist auch für Schwangere wichtig. Scharlach hat zwar keinen direkten Einfluss auf das ungeborene Kind. Treten bei der werdenden Mutter allerdings Komplikationen auf, kann sich das durchaus negativ auf das Kind auswirken. Im Falle einer Herzmuskelentzündung bei Schwangeren kann beispielsweise die kindliche Entwicklung beeinträchtigt werden, da die Versorgung des Embryos mit Sauerstoff und Nährstoffen gestört wird. Scharlach sollte in der Schwangerschaft daher frühzeitig behandelt werden. Verordnet werden dann spezielle Antibiotika, die dem Kind nicht schaden, die Erkrankung bei der Mutter allerdings verkürzen und Komplikationen verhindern.

Wie ein Online-Arzt bzw. eine Online-Ärztin helfen kann

Ob es sich um Scharlach oder doch um eine andere Erkrankung handelt, beispielsweise eine Atemwegserkrankung oder vielleicht Mandelentzündung, kann in einer Online- Sprechstunde festgestellt werden. Der Facharzt kann sich einen Überblick über Ihren Gesundheitszustand verschaffen und gegebenenfalls einen Abstrich anordnen, mit welchem Streptokokken im Körper nachgewiesen werden können. Auch Folgetermine können vereinbart werden, um Ihren Gesundheitszustand nach einigen Tagen nochmals zu prüfen und gegebenenfalls bei einer Verschlechterung schnell handeln zu können.