Chirurg/Chirurgie

Chirurg bei einer OP

Was macht ein Chirurg?

Der Chirurg ist ein Facharzt für Chirurgie. Er operiert Patienten zwecks Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen unterschiedlicher Art oder korrigiert Körper-und Gesichtsform (plastische Chirurgie).

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Das Spektrum chirurgischer Behandlungen ist sehr breit: Von Unfallchirurgie bis hin zu Viszeral- und Gefäßchirurgie. Chirurgie als Fach arbeitet mit dem gesamten menschlichen Körper und beinhaltet viele verschiedene Spezialisierungen, wobei sich die Bereiche manchmal überschneiden.


Fachrichtungen der Chirurgie

Facharzt für Allgemeinchirurgie

Allgemeinchirurgen diagnostizieren, behandeln und betreuen Patienten mit verschiedenen Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen. Sie arbeiten oft in Krankenhäusern, Kliniken, chirurgischen Ambulanzen oder in der Notaufnahme.

Facharzt für Gefäßchirurgie

Die Gefäßchirurgie ist ein Spezialgebiet der Chirurgie, das sich mit Erkrankungen der Blutgefäße befasst. Gefäßchirurgen nehmen Eingriffe an Schlagadern (Arterien), Venen und Lymphgefäße vor. Dieses Fachgebiet ist eng mit der Herzchirurgie verbunden.

Facharzt für Herzchirurgie

Die Herzchirurgie (Kardiochirurgie) untersucht, diagnostiziert und behandelt Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen des Herzens, der umliegenden Gefäße (z.B. Operationen an der Aorta) und des angrenzenden Mittelfells. Es werden u.a. Operationen am offenen Herzen durchgeführt und Schrittmacher installiert.

Facharzt für Thoraxchirurgie

Die Thoraxchirurgie operiert Lungen-, Bronchien-, Pleura-, Mediastinums- und Zwerchfell-Erkrankungen. Die Thoraxchirurgie wird meistens in ein Fachgebiet zusammen mit der Gefäßchirurgie und der Herzchirurgie gefasst.

Facharzt für Kinderchirurgie

Kinderchirurgen behandeln Kinder und Jugendliche, was das Arbeitsfeld besonders umfangreich macht. Fachärzte für Kinderchirurgie helfen zum Beispiel bei Gehirnerschütterungen, entzündeten Blinddärmen oder Knochenbrüchen. Insofern greifen Pädiatrie und Kinderchirurgie fachlich ineinander.

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Die Orthopädie und Unfallchirurgie wenden konservative, funktionelle und operative Untersuchungs- und Behandlungsverfahren an. Ärzte und Kliniken machen Operationen an verschiedenen Gelenken wie Fuß, Knie, Hand und Hüfte. Manche sind auf bestimmte Gelenke spezialisiert, z.B. Fuß- und Sprunggelenkchirurgie oder Knieoperationen. Auch die Implantation von künstlichen Gelenken (Endoprothesen) gehört zum Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie.

Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie

Die plastische Chirurgie (Schönheitschirurgie) ist ein Spezialgebiet der Medizin, welches sich mit der Korrektur und Wiederherstellung der Körperform beschäftig. Beispielsweise nach einer Verletzung, einer Krankheit oder bei einer angeborenen Fehlbildung.

Das Ziel von ästhetischen Operationen ist eine Harmonisierung der äußeren Erscheinung. Die Korrektur abstehender Ohren, zu großer oder zu kleiner Brüste oder tiefer Falten gehören zu häufigen chirurgischen Eingriffen auf diesem Gebiet. Da dieser Art der Behandlungen aus gesundheitlichen Gründen meistens nicht notwendig ist, empfiehlt es sich, vor solchen Eingriffen die Zweitmeinung eines Facharztes Ihres Vertrauens oder ggf. eines Psychologen einzuholen.

Auch die geschlechtsangleichenden Operationen gehören zu diesem Fachbereich, allerdings wird hier der ästhetische Chirurg gegebenenfalls von einem Urologen oder Gynäkologen unterstützt. Nach der Operation kümmert sich ein Endokrinologe um die Hormonbehandlung und ein Psychologe unterstützt den Betroffenen bei psychischen Herausforderungen.

Facharzt für Viszeralchirurgie

Viszeralchirurgie ist die Bezeichnung für Bauchchirurgie. Sie umfasst Operationen an Bauchorganen wie Speiseröhre, Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, Gallenblase, Niere, Zwerchfell und Schilddrüse. Außerdem werden auch Operationen an der Nebenschilddrüse durchgeführt. Häufige Operationen sind: Gallenblase und Blinddarm entfernen, Bauchwandbrüche versorgen, Darmverschlüsse lösen, Hämorrhoiden entfernen und mehr.

Facharzt für endokrine Chirurgie

Endokrine Chirurgie behandelt Erkrankungen von hormonbildenden Organen wie Schilddrüse und Nebennieren. Es ist ein Teil der Viszeralchirurgie. Falls Sie an einer endokrinologischen Erkrankung leiden, können Sie über arzt-direkt ganz unkompliziert eine Online-Sprechstunde vereinbaren. Ihr Endokrinologe wird mit Ihnen gemeinsam die Schritte besprechen, wenn zu einer endokrinen OP geraten wird.

Facharzt für Augenchirurgie

Augenchirurgen führen sehr komplexe medizinische Eingriffe durch, die auf bestimmte Patienten zugeschnitten sind. Vor einer OP sich über Risiken und Komplikationen zu informieren ist daher sehr wichtig. Der erste Ansprechpartner zum Thema Augen-Krankheiten und mögliche operative Behandlung ist Ihr Augenarzt.

Facharzt für urologische Chirurgie

Die Urologische Chirurgie behandelt Krankheiten der Harnorgane bei Mann und Frau. Es ist ein Spezialgebiet, das Operationen an Nieren, Harnleitern, Blase und Harnröhre durchführt. Im Fokus stehen ebenso die Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane (Hoden, Nebenhoden, Prostata, Penis). Ihr Urologe kann Sie in einer Sprechstunde vor Ort oder online beraten, sollte eine Zusammenarbeit mit einem urologischen Chirurgen notwendig sein.

Facharzt für gynäkologische Chirurgie

Die gynäkologische Chirurgie umfasst im wesentlichen operative Eingriffe im Bereich des Bauchs und der Genitalien bei weiblichen Patienten. Die chirurgische Behandlung dieser Bereiche erfordert sehr genaue Kenntnisse und tiefgehende Kompetenzen.

Die gynäkologische Chirurgie beschäftigt sich u.a. Operationen an Geschlechtsorganen wie Tumor-Entfernungen, Sterilisation oder umgekehrt Fruchtbarkeitserhaltung, sowie Geburts-Operationen. Die meisten gynäkologischen Operationen können inzwischen minimalinvasiv durchgeführt werden (s. unten). Der Facharzt für Gynäkologie ist der erste Ansprechpartner für Frauen zum Thema Frauengesundheit.

Facharzt für HNO Chirurgie

Die HNO-Chirurgie ist ein Sammelbegriff für alle Operationen auf dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Im Unterschied zur ästhetischen Chirurgie erfolgen diese Eingriffe nicht aus rein kosmetischen Gründen, sondern haben die Herstellung der Funktionalität der entsprechenden Organe zum Ziel.

Hierzu gehören u.a. die Verbesserung der Atemfunktion, die Verringerung der Schnarchsymptomatik, die Verbesserung des Hör- und Geruchssinnes sowie die Entfernung von Tumoren und die Behandlung von chronischen Entzündungen. Die erste Anlaufstelle bei Beschwerden im Hals-Nasen-Ohren-Bereich ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt.

Facharzt für Neurochirurgie

Neurochirurgie behandelt Probleme im Nervensystem, wie Krankheiten, Verletzungen und Fehlbildungen. Auch die Wirbelsäulenchirurgie (z.B. bei Bandscheibenvorfällen) gehört zum Gebiet der Neurochirurgie.

Wenn Sie neurologische Beschwerden haben, sollten Sie sich schnellstmöglich über die möglichen Behandlungsmethoden (inkl. operative Behandlung) informieren. Sie können zunächst mit Ihrem Neurologen die verschiedenen Möglichkeiten durchsprechen.


Welche Arten von Operationen gibt es?

Unterscheidung nach Dringlichkeit: Wichtiges Entscheidungkriterium ist der klinische Zu­stand des Patienten.

  • Ein Elektiveingriff oder Wahleingriff ist aufschiebbar, z.B. bei kosmetischen Eingriffen, Implantation künstlicher Gelenke usw.
  • Ein geplanter Eingriff ist nur bedingt dringlich, z.B. bei diagnostischen Eingriffen, Gelenkoperationen usw.
  • Ein dringlicher Eingriff ist ein organerhaltender Eingriff und muss so bald wie möglich (innerhalb weniger Stunden) durchgeführt werden. Er tritt z.B. bei Operationen, wie einem Darmverschluss, sowie bei Frakturen und Blutungen ein.
  • Der Notfalleingriff ist ein lebenserhaltender Eingriff und muss sofort durchgeführt werden, z.B. bei einer schweren Blutung oder bei einem Herzinfarkt.

Zudem gibt es noch die Möglichkeit der ambulanten Operation und der stationären Operation.

  • Ambulante Operationen: Der Patient verbringt weder die Nacht vor noch die Nacht nach einem Eingriff im Krankenhaus.
  • Stationäre Operationen: Der Patient verbringt vor oder nach einem Eingriff mindestens eine Nacht im Krankenhaus.

Auch unterscheidet man zwischen invasiv und minimalinvasiv.

Die minimalinvasive Operation ist ein Verfahren, bei dem operative Eingriffe mittels kleinster Hautschnitte oder durch bestehende Körperöffnungen durchgeführt werden. Auf diese Weise entstehen weniger Schmerzen und die Genesung des Patienten verläuft schneller.

Ein Beispiel für minimalinvasive Chirurgie ist die Arthroskopie (Gelenkspiegelung), sie wird beispielsweise bei einer Karpaltunnelsyndrom Operation angewendet, bei der gleichzeitig Gelenke untersucht und Schäden behandelt werden können.


Welche Geräte und Instrumente nutzt ein Chirurg?

Je nach Einsatzgebiet werden verschiedene Instrumente und Geräte im Operationssaal verwendet, hier eine kleine Übersicht:

Instrumente

  • Pinzetten - Pinzetten kommen zum Einsatz, wenn Gewebe oder Material gegriffen werden muss.
  • Klemmen - Mithilfe von Klemmen kann Gewebe oder Material gefasst und über längere Zeit passiv gehalten werden. Je nach Einsatzgebiet kommen unterschiedliche Arten von Klemmen zum Einsatz.
  • Scheren - Scheren kommen zum Einsatz, wenn Gewebe oder Material durchtrennt oder auseinander gedrängt werden soll.
  • Haken - Wundhaken halten Gewebe fest, damit man besser operieren kann.
  • Skalpelle - Ein Skalpell ist ein kleines Messer zum Durchtrennen von Gewebe.

Geräte

  • Beatmungsgeräte - Die Beatmungsgeräte pumpen über Schläuche regelmäßig Luft in die Lunge.
  • OP-Sauger - Mit dem OP-Sauger kann der Operateur störende Flüssigkeiten (wie z. B. Blut und andere Körper- und Spülflüssigkeiten) aus dem OP-Gebiet absaugen.
  • OP-Mikroskop - OP-Mikroskop vergrößert kleine Strukturen bei Operationen, z.B. in Augen- und HNO-Heilkunde.
  • Narkosegeräte - Narkosegeräte geben Atemgas und Anästhetika an Patienten ab. Das passiert über spezielle Atemsysteme.

Welche Geräte und Instrumente bei einer Operation verwendet werden, hängt von der jeweiligen Operation ab.


arzt-direkt: Leistungen online für Chirurgie

Eine Operation ist immer mit Risiken und natürlich auch mit Ängsten verbunden. Es sind viele Fragen, die man sich stellt: Ist es notwendig, diesen Eingriff machen zu lassen? Gibt es noch andere Optionen und Alternativen? Man ist verunsichert. Umso wichtiger kann die Zweitmeinung eines Facharztes sein.

In der arzt-direkt App können Sie unabhängig vom behandelnden Arzt online einen Termin vereinbaren. So holen Sie sich eine Zweitmeinung ein.

Dies ist auch in der Videosprechstunde möglich. Sollten Befunde zum digitalen Versand oder eine Online-Krankschreibung benötigt werden, können Sie diese von Ihrem Arzt über den arzt-direkt Arzt-Chat erhalten. Wie das genau funktioniert, sehen Sie hier: https://arzt-direkt.de/so-funktionierts/messenger/.

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