Rheumatische Erkrankungen

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Rheuma (Rheumatoide Arthritis) ist eine schmerzhafte, entzündliche Krankheit. Diese Gelenkerkrankung äußert sich meist durch geschwollene, überwärmte und schmerzende Gelenke, aber auch weitere Symptome können auftreten. Um eine sichere Diagnose und die richtige Behandlung zu bekommen, ist es notwendig, den richtigen Facharzt zu finden.

Bei Rheuma ist ein Rheumatologe der richtige Facharzt. Einige Internisten haben diese Fachspezialisierung. Auf arzt-direkt haben Sie die Möglichkeit, den richtigen Facharzt auszuwählen und direkt im Anschluss einen Termin zu vereinbaren.

Was ist Rheuma

Rheuma ist ein Überbegriff für viele Krankheiten, die alle mit chronischen Schmerzen einhergehen und verschiedene Körperstellen, verschiedene Gelenke oder auch mehrere gleichzeitig betreffen können. Häufig beschränkt sich das Rheuma auf den Bewegungsapparat, aber auch innere Organe können betroffen sein. Meist beginnt die Krankheit schleichend und langsam, kann aber in einigen Fällen auch sehr plötzlich beginnen. In der Medizin sind derzeit über 100 rheumatische Erkrankungen bekannt.

Arten von Rheuma

Man unterscheidet auch in verschiedene Kategorien bei rheumatischen Erkrankungen:

  • Autoimmunbedingtes, entzündliches Rheuma (Gelenke, Muskeln, Sehnen), wie z.B. rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Kollagenosen, Sklerodermie, juvenile idiopathische Arthritis, usw.
  • Verschleißbedingtes Rheuma (degenerative Erkrankungen), auch Arthrose genannt
  • Stoffwechselerkrankungen, die zu rheumatischen Beschwerden führen, z.B. Gicht
  • Knochenerkrankungen, z.B. Osteoporose
  • Entzündungen von Blutgefäßen (Vaskulitiden)

Eine Übersicht über weitere rheumatische Erkrankungen finden Sie auf den Seiten der Rheuma-Liga. Auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können, ist vorhanden.

Rheuma kann im Prinzip in jedem Alter auftreten, auch Säuglinge, Kinder und Jugendliche können davon betroffen sein (z.B. bei Morbus Bechterew oder Kawasaki-Syndrom). Es ist sehr wichtig, diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, um schnellstmöglich mit der Behandlung zu beginnen. Je später Rheuma erkannt wird, desto schwerer können die Folgen sein.

Symptome bei Rheuma

Je nach Erkrankung können sich die Symptome stark unterscheiden. Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen kommen z.B. folgende Symptome vor:

  • Schmerzende Gelenke
  • Warme, geschwollene und gerötete Gelenke
  • Morgensteifheit der Gelenke
  • Kraftlosigkeit der Gelenke
  • Verformte Gelenke, die sich nicht mehr bewegen lassen
  • Zusätzliche Anzeichen können Schwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und auch Fieber sein

Die wohl bekannteste rheumatische Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis, eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem den eigenen Körper (hauptsächlich das Gelenkgewebe) bekämpft. So kommt es, dass Entzündungszellen den Körper angreifen und für einen anhaltenden Entzündungsprozess sorgen. Dieser sorgt für Schmerzen und Veränderungen der Gelenke. Zunächst schwillt die Gelenkschleimhaut an und beginnt zu wachsen, es entstehen Substanzen, die Knorpel und Knochen zerstören. Bei Nichtbehandlung führt diese Form des Rheumas zur Zerstörung des Gelenkknorpels, des Knochens und letztendlich zur Funktionsunfähigkeit des Gelenkes.

Behandlung bei Rheuma / rheumatoider Arthritis

Da diese Erkrankung mit Schmerzen verbunden ist, steht vor allem die medikamentöse Therapie im Vordergrund, aber auch Physiotherapie und Ergotherapie haben einen wichtigen Platz in der Behandlung.

Medikamente bei Rheuma

  • Kortison: Wird meist bei Schüben (erhöhte Aktivität der Krankheit) verschrieben und wirkt sofort gegen die Schmerzen; die Entzündung wird gestoppt.
  • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika): Zum Beispiel Ibuprofen
  • Krankheitsmodifizierende Medikamente (u.a. Methotrexat): Unterdrücken die Überaktivität des Immunsystems
  • Biologika: Werden meist dann eingesetzt, wenn alle herkömmlichen Medikamente nicht den gewünschten Erfolg bringen. Biologika sind Wirkstoffe, die sich gegen Proteine richten, welche die entzündlichen Reaktionen im Körper aufrechterhalten. Alternativ blockieren die Biologika die Rezeptoren der Immunzellen. Sie greifen damit das fehlgesteuerte Immunsystem an und hemmen es.

Bewegungstherapie

Bewegung beeinflusst den Verlauf der Krankheit nachweislich positiv. Durch Bewegung werden die typische Steifigkeit für diese Erkrankung sowie die Schmerzen gebessert. Durch die Bewegung produzieren die Muskeln bestimmte Botenstoffe, die antientzündlich wirken, zudem wird die Bildung von Gelenkschmerzen angeregt. Diese wiederum versorgt den Knorpel besser.

Ernährung bei Rheuma

Die Ernährung spielt eine große Rolle bei Rheuma, da beispielsweise eine fleischreiche Kost die entzündlichen Prozesse in den Gelenken durch die Fettsäuren im Fleisch begünstigen kann. Es ist also wichtig, sich mit der Ernährung auseinanderzusetzen.

Psychologische Unterstützung

Schmerzen, Zukunftsängste und vielleicht auch die Hilfebedürftigkeit, mit der man sich plötzlich konfrontiert sieht, setzen einem zu. Es ist wichtig, sich hierbei Hilfe zu suchen. Dafür gibt viele Angebote, wie zum Beispiel die Rheuma-Liga, bei der sie Informationen rund um das Thema Rheuma erhalten, zahlreiche Anlaufstellen oder auch der Austausch mit anderen Betroffenen. In manchen Fällen kann auch eine Online-Konsultation mit einem Psychotherapeuten empfehlenswert sein.

Ist Rheuma heilbar und wie wird es diagnostiziert?

Rheuma ist nicht heilbar, aber dank der modernen Medizin gut kontrollierbar. Mit den verschiedenen Therapien ist es möglich, die Schmerzen zu reduzieren, die Entzündungsprozesse im Körper aufzuhalten oder einzudämmen und die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern.

Diagnostik

Die sichere und frühzeitige Diagnose von Rheuma ist sehr wichtig für den Behandlungsverlauf und die Erfolgschancen der Verbesserung. Sind ein oder mehrere Gelenke länger als 6 Wochen entzündet, besteht eventuell der Verdacht auf rheumatoide Arthritis.

  • Zunächst wird der Arzt ein Erstgespräch (Anamnese) mit Ihnen führen. In diesem Gespräch werden gezielt Fragen gestellt, um die Diagnose weiter zu verfolgen oder ggf. auszuschließen.
  • Auch die körperliche Untersuchung trägt zur Diagnostik bei. Bei dieser werden vor allem die Gelenke auf Schwellungen, Entzündungszeichen (wie Überwärmung), Schmerzempfindlichkeit, Funktionalität, Knotenbildung oder auch Farbveränderungen (Blauverfärbungen) kontrolliert.
  • Als nächstes folgt eine Blutabnahme, mit dieser lassen sich Entzündungen (erhöhtes CRP-C-reaktives Protein und erhöhte Blutsenkung), Rheumafaktor und bestimmte Antikörper nachweisen, um die Diagnose zu sichern.
  • Auch bildgebende Verfahren kommen zum Einsatz, wie Ultraschall (auch Sonographie genannt), Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie). Bei allen Verfahren werden Veränderungen an Knochen oder den umliegenden Weichteilen sichtbar gemacht.

Je früher eine rheumatische Erkrankung diagnostiziert wird, desto schneller kann mit der Therapie begonnen werden, um so Schäden an Gelenken zu vermeiden und Schmerzen schnell entgegenzuwirken.

Wie ein Online-Arzt bzw. eine Online-Ärztin helfen kann

Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Bei arzt-direkt werden Sie schnell den richtigen Facharzt finden. Auch eine direkte Terminvereinbarung ist bei arzt-direkt möglich. Die Termine können je nach Arzt und Anliegen vor Ort oder per Internet (als Online-Sprechstunde) stattfinden. Hier wird Ihnen erklärt, wie Sie die Online-Sprechstunde bei arzt-direkt unkompliziert nutzen können. In einer Sprechstunde kann sich der Facharzt ein erstes Bild machen und alle weiteren Schritte einleiten.