Glaukom

Vereinbaren Sie online einen Arzttermin oder besuchen Sie eine Videosprechstunde

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine Augenerkrankung der Sehnerven. Ein Glaukom entsteht in der Regel durch einen erhöhten Augeninnendruck, der die Sehnerven schädigen kann. Dieser Druckanstieg kann verschiedene Ursachen haben, darunter eine unzureichende Abflussfähigkeit des Kammerwassers, das im Auge produziert wird. Wenn das Kammerwasser nicht richtig abfließen kann, staut es sich und führt zu einem erhöhten Druck.

Da diese Erkrankung zur Erblindung führen kann, ist eine Diagnostik und Behandlung zwingend erforderlich und muss von einem Facharzt, dem Augenarzt /Ophthalmologen durchgeführt werden. Mit Hilfe von arzt-direkt haben Sie die Möglichkeit, den passenden Facharzt in Ihrer Nähe zu finden sowie direkt online einen Arzttermin zu buchen.

Was ist ein Glaukom?

Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass das Sehvermögen etwas nachlässt. Es gibt aber auch Augenerkrankungen, die das Sehen sehr stark beeinträchtigen oder sogar zur Erblindung führen können.

Glaukom ist eine Bezeichnung für eine Vielzahl von Sehbeeinträchtigungen, bei denen allesamt der Sehnerv geschädigt und auf Dauer zerstört wird. Die Schädigung führt dazu, dass das Gesichtsfeld zunächst meist unbemerkt immer größere Lücken aufweist. Das Gesichtsfeld ist der Bereich, den man sehen kann, ohne die Augen zu bewegen. In Deutschland sind mindestens 800.000 Menschen an einem Glaukom erkrankt. Es gibt die akuten und die chronischen Glaukom-Formen.

Welche verschiedene Arten des Glaukoms gibt es?

Es gibt verschiedene Arten des Glaukoms, wobei das primäre Offenwinkelglaukom die häufigste Form ist. Hierbei ist der Abfluss des Kammerwassers durch den Winkel zwischen Hornhaut und Iris beeinträchtigt, ohne dass eine erkennbare Blockade vorliegt. Das Engwinkelglaukom/Winkelblockglaukom hingegen tritt auf, wenn der Abfluss plötzlich blockiert wird, was zu einem akuten Anstieg des Augeninnendrucks führt.

Hier sind die häufigsten Arten von Grünem Star (Glaukom):

  • Primäres Offenwinkelglaukom: Dies ist die häufigste Form und entwickelt sich langsam, oft ohne erkennbare Symptome. Der Druck im Auge steigt, was zu Schäden am Sehnerv führen kann.
  • Winkelblockglaukom (akutes Glaukom): Diese Form tritt auf, wenn der Abfluss des Kammerwassers blockiert wird, was zu einem plötzlichen Anstieg des Augeninnendrucks führt. Dies kann sehr schmerzhaft sein und erfordert sofortige medizinische Hilfe.
  • Sekundäres Glaukom: Diese Art tritt als Folge anderer Erkrankungen oder Verletzungen auf, wie z.B. Entzündungen, Tumore oder Augenverletzungen.
  • Normaldruckglaukom: Hierbei handelt es sich um eine Form des Glaukoms, bei der der Augeninnendruck normal ist, aber dennoch Schäden am Sehnerv auftreten. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt.
  • Pseudoxanthoma elasticum (PXE) und andere seltene Formen: Es gibt auch seltene Formen des Glaukoms, die mit genetischen Erkrankungen oder anderen spezifischen Bedingungen verbunden sind.

Auf der Seite der Dresdner Uniklinik werden die Unterschiede und weitere wissenswerte Fakten zum Glaukom genau erörtert.

Unterschied Grauer Star vs. Grüner Star

Der Grüne Star und der Graue Star sind zwei verschiedene Augenkrankheiten, die oft verwechselt werden, da ihre Namen ähnlich klingen.

Grüner Star (Glaukom):

Dies ist eine Erkrankung, bei der der Druck im Auge erhöht ist, was zu Schäden am Sehnerv führen kann. Es gibt verschiedene Formen des Glaukoms und oft bemerken Betroffene anfangs keine Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium kann es jedoch zu einem Verlust des Sehvermögens kommen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist wichtig, um das Sehvermögen zu erhalten.

Grauer Star (Katarakt):

Dies ist eine Trübung der Augenlinse, die meist altersbedingt auftritt. Die Symptome sind oft eine allmähliche Verschlechterung des Sehvermögens, Schwierigkeiten beim Sehen bei schwachem Licht und eine erhöhte Blendempfindlichkeit. Der Graue Star kann in der Regel durch eine Operation behandelt werden, bei der die trübe Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt wird.

Zusammengefasst: Der Grüne Star betrifft den Sehnerv und ist oft mit erhöhtem Augeninnendruck verbunden, während der Graue Star eine Trübung der Linse ist, die das Sehen beeinträchtigt.

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Es gibt verschiedene Ursachen und Risikofaktoren, die zur Entwicklung eines Glaukoms beitragen können:

Ursachen

  • Erhöhter Augeninnendruck: Dies ist der häufigste Faktor, der mit Glaukom in Verbindung gebracht wird. Der Druck kann durch eine unzureichende Abflussrate des Kammerwassers im Auge entstehen.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorgeschichte des Glaukoms kann das Risiko erhöhen.
  • Alter: Das Risiko für Glaukom steigt mit dem Alter, insbesondere bei Personen über 60 Jahren.
  • Augenverletzungen Traumatische Verletzungen am Auge können das Risiko erhöhen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Bestimmte Augenentzündungen können ebenfalls zur Entwicklung eines Glaukoms führen.

Risikofaktoren

  • Familiengeschichte: Wenn nahe Verwandte an Glaukom leiden, ist das Risiko höher.
  • Hoher Blutdruck: Bluthochdruck kann das Risiko für Glaukom erhöhen.
  • Diabetes: Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko, an Glaukom zu erkranken.
  • Kurzsichtigkeit (Myopie) Bei Personen mit starker Kurzsichtigkeit erhöht sich das Risiko, an einem Glaukom zu erkranken.
  • Langfristige Anwendung von Kortikosteroiden: Diese Medikamente können den Augeninnendruck erhöhen.
  • Ethnische Zugehörigkeit: Bestimmte ethnische Gruppen, wie Afroamerikaner, haben ein höheres Risiko für Glaukom

Welche Symptome gibt es bei einem Grünen Star?

Ein chronisch verlaufendes Glaukom ist schleichend und meist lange unauffällig – es wird leider erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Der Verlauf bei einem akuten Glaukom, oder auch Glaukomanfall (akutes Winkelblockglaukom), genannt, ist völlig anders. Hier hat man erhebliche Beschwerden und es handelt sich um einen medizinischen Notfall. Es ist wichtig, bei Verdacht auf ein akutes Glaukom sofort einen Augenarzt aufzusuchen, oder den Rettungsdienst zu rufen, da eine schnelle Behandlung entscheidend ist, um bleibende Schäden am Sehnerv und damit einen möglichen Verlust des Sehvermögens zu verhindern. Die Behandlung kann Medikamente zur Senkung des Augeninnendrucks und in einigen Fällen chirurgische Eingriffe umfassen.

Symptome bei einem Glaukom:

  • erhöhter Augeninnendruck
  • Blendempfindlichkeit
  • Sehverschlechterung
  • Augen- und Kopfschmerzen
  • Augenrötung
  • eingeschränktes Gesichtsfeld (Tunnelblick)

Symptome bei einem akuten Glaukom:

  • Starker, dumpfer Augenschmerz
  • Schmerzen, auch um das Auge herum
  • Starke Rötung des Auges
  • Erweiterte Pupille
  • Der Augapfel erscheint verhärtet
  • Sehstörungen: farbige Kreise rund um Lichtquellen, vernebelte Bilder
  • Einschränkung des räumlichen Sehens
  • Vereinzelt Hornhauttrübung
  • Teilweise Übelkeit und Erbrechen
  • Unter Umständen auch erhöhter Blutdruck

Behandlung bei Glaukom

Die Behandlung zielt darauf ab, den Druck im Auge zu senken und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Hier sind einige gängige Behandlungsmethoden:

  1. Medikamentöse Therapie: In der Regel werden Augentropfen verschrieben, die den Augeninnendruck senken. Es gibt verschiedene Klassen von Medikamenten, darunter Prostaglandinanaloga, Betablocker, Alpha-Agonisten und Carboanhydrasehemmer.
  2. Laserbehandlung: In einigen Fällen kann eine Laserbehandlung empfohlen werden, um den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und den Druck zu senken. Verfahren wie die Lasertrabekuloplastik kommen häufig zum Einsatz.
  3. Chirurgische Eingriffe: Wenn die medikamentöse und die Laserbehandlung nicht ausreichen, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Dabei wird ein neuer Abflussweg für das Kammerwasser geschaffen, um den Druck zu regulieren.
  4. Regelmäßige Kontrollen: Es ist wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen zu lassen, um den Zustand des Sehnervs zu überwachen und die Behandlung gegebenenfalls anzupassen

Es ist ratsam, sich bei Verdacht auf Glaukom oder bei bestehenden Symptomen, wie Sehstörungen oder Augenschmerzen, umgehend an einen Augenarzt zu wenden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Sehvermögen zu erhalten.

Auf dieser Seite sind alle Informationen zum Thema Behandlung nochmal genauer erklärt.

Früherkennung und Vorsorge: Welche Möglichkeiten gibt es?

Eine frühzeitige Erkennung und Vorsorge ist entscheidend, um ein Glaukom rechtzeitig und zeitnah zu erkennen, um einen Sehverlust zu minimieren und die Schädigung des Auges zu verhindern.

Es gibt verschiedene spezielle Augenuntersuchungen, um ein Glaukom festzustellen oder auch auszuschließen. Einige werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen und einige sind eine IGeL-Leistung (Individuelle Gesundheitsleistung), die man selbst finanzieren muss. Was genau eine IGel-Leistung ist, wie sinnvoll diese sind und wie sie angeboten werden, wird auf der Seite des IGel-Monitors genauer erklärt.

Die gesetzliche Krankenkasse zahlt in der Regel die Früherkennung unter bestimmten Voraussetzungen, darunter zählen beispielsweise:

  • Symptome eines Glaukoms
  • Augenschädigungen durch eine Erkrankung wie Diabetes
  • einer Augenoperation, bei der vorher ein Glaukom ausgeschlossen werden muss
  • Veränderungen des Augendrucks oder Augenhintergrundes

Wenn keine Gründe vorliegen, muss die Glaukom-Früherkennungsuntersuchung in der Regel selbst bezahlt werden und gilt als sogenannte Individuelle Gesundheitsleistung. Augenärztinnen bieten die Untersuchung inklusive Beratung für 30 bis 50 Euro an. Die Glaukom-Früherkennung zählt mit zu den häufigsten individuellen Gesundheitsleistungen.

Unter die Untersuchungen fallen unter anderem:

  • Augeninnendruckmessung - Auch Tonometrie genannt, misst den Druck im Auge.
  • Sehnervuntersuchung - Hier wird der Nerv auf Schädigungen untersucht.
  • Gesichtsfeldprüfung - Diese Untersuchung testet das periphere Sehen und kann helfen, frühzeitige Veränderungen zu erkennen, die auf ein Glaukom hinweisen.
  • Pachymetrie - Hierbei wird die Dicke der Hornhaut gemessen, da eine dünnere Hornhaut mit einem höheren Risiko für Glaukom verbunden sein kann.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT) - Diese bildgebende Technik ermöglicht eine detaillierte Analyse der Struktur des Sehnervs und der Netzhaut.

Wie ein Online-Arzt bzw. eine Online-Ärztin helfen kann

Haben Sie Schmerzen oder Beeinträchtigungen beim Sehen, ist es notwendig, sich einem Facharzt vorzustellen, um Schädigungen am Sehnerv, den Verlust der Sehkraft zu verhindern und andere Augenerkrankungen auszuschließen. Bei arzt-direkt können Sie einen Facharzt auswählen und auch direkt online einen Termin vereinbaren.
Empfohlene Fachrichtung: Allgemeinmedizin, Augenheilkunde