Brustkrebs

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Brustkrebs ist mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Aber auch Männer sind nicht geschützt vor dieser Krebsart. Ungefähr 700 Männer erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs. Unter dem Begriff Brustkrebs versteht man das unkontrollierte Wachstum von Zellen in den Brustdrüsen.

Je früher die Diagnose gestellt werden kann, desto höher sind die Heilungschancen. Umso wichtiger sind die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen, also die von der Krankenkasse bezahlten Check-ups beim Gynäkologen (Frauenarzt). Die Brustkrebs-Vorsorge kann jährlich ab dem 30. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Genauere Untersuchungen, wie zum Beispiel die Mammografie, werden ab dem 50. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen. Einen Termin bei dem dafür geeigneten Facharzt können Sie ganz einfach auf arzt-direkt vereinbaren.

Wie erkennt man Brustkrebs?

Wichtig ist es, den eigenen Körper selbst zu kennen und zu beobachten. Auf diese Weise stellt man am besten fest, ob es Veränderungen gibt, die von einem Arzt abzuklären sind. Wenn Sie Veränderungen Ihrer Brust feststellen oder sich bei Ihnen Symptome einer Tumorkrankheit aufzeigen, lassen Sie dies bitte ärztlich abklären.

Symptome und Veränderungen können sein:

  • Tastbare Knoten in der Brust
  • Einziehen der Brustwarze
  • Sekretaustritt der Brustwarze (gelb, grünlich, bräunlich bis schwarz)
  • Unterschied in Form und Größe der Brüste
  • Entzündungen, nicht abklingende Hautrötungen oder Dellenbildungen (Orangenhaut)
  • Schmerzen und Spannungen der Brust
  • Schwellungen in der Achselhöhle (Lymphknoten)

Veränderungen der Brust sind erst einmal nichts Ungewöhnliches. Diese können vor allem mit steigendem Alter und auch mit den vorbestehenden Monatsblutungen (Periode) einhergehen. Natürlich sollten Veränderungen und vor allem Beschwerden abgeklärt werden. Wird etwas Verdächtiges entdeckt, gibt es mehrere diagnostische Untersuchungen, um dem auf den Grund zu gehen.

Diese diagnostischen Verfahren können zum Einsatz kommen:

  • Tastuntersuchung (Abtasten der Brust): Wird bei Frauen von einem Facharzt für Gynäkologie durchgeführt. Der Facharzt wird bei verdächtigen Anzeichen wie beispielsweise Knoten weitere Untersuchungen anordnen.
  • Mammographie (Röntgen): Wird im Stehen durchgeführt. Um eine hochwertige Aufnahme zu gewährleisten, wird jede Brust einzeln zwischen zwei Platten zusammengepresst und dann geröntgt.
  • MRT (Magnetresonanztomographie): Durch Radiowellen und Magnetfelder werden Schnittbilder des Körpers erzeugt.
  • Ultraschall (Sonographie): Über den Schallkopf am Ultraschallgerät werden Ultraschallwellen vom Gewebe, je nach Struktur, unterschiedlich reflektiert. Der Schallkopf fängt diese reflektierten Wellen wieder auf und das Ultraschallgerät kann daraus ein Bild erzeugen.
  • Biopsie (Probeentnahme): Es werden Zellen oder Gewebeproben, auch Biopsat genannt, aus dem Körper entnommen und dann von Pathologen im Labor genau untersucht (histologische Untersuchung).

Welche Ursachen und Prophylaxe gibt es bei Brustkrebs?

Wie bei fast allen Krebsarten sind auch bei Brustkrebs die genauen Ursachen völlig unklar. Allerdings gibt es einige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu erkranken, erhöhen könnten. Einige dieser Faktoren können Sie selbst positiv beeinflussen.

Die wichtigsten Risikofaktoren sind:

  • Ungesunde Ernährung (industriell stark verarbeitete Lebensmittel, Mangel an Nährstoffen)
  • Konsum von verschiedenen Genussmitteln (z.B. Nikotin und Alkohol)
  • Starkes Übergewicht
  • Lebensalter (Brustkrebs kann in allen Lebensphasen auftreten, das Risiko steigt allerdings mit dem Alter. Häufig kommt es zur Diagnose bei Frauen und Männern über 50 Jahren.)
  • Hoher Anteil an dichtem Brustgewebe (Drüsengewebe) gegenüber Fettgewebe
  • Frühe erste Periode
  • Später Eintritt in die Wechseljahre
  • Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln
  • Gehäuftes Auftreten von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie

Die Prophylaxe beinhaltet vor allem die Vorsorge und die Faktoren, die man selbst positiv beeinflussen kann. Erkrankt man doch an Brustkrebs, ist man daran in keiner Weise schuld, auch wenn man sich vielleicht selbst dieses Gefühl vermittelt. In solchen Momenten des Zweifelns ist auch der Austausch mit anderen Betroffenen ratsam und wertvoll. In einem Brustkrebs-Forum z.B. von LebensHeldin! e.V. oder Frauenselbsthilfe kann man sich mit anderen Erkrankten austauschen und sich ggf. wertvolle Tipps holen.

Die Vorsorge (Tastuntersuchung) für Brustkrebs bei einem Facharzt wird ab dem 30. Lebensjahr von den Krankenkassen bezahlt. Ab dem 50. Lebensjahr erhält man zusätzlich alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammographie-Screening.

Diese Untersuchung ist auch vor diesem Alter möglich, wenn sich beispielsweise die bereits geschilderten Auffälligkeiten zeigen. Möchte man diese Untersuchung als rein vorbeugende Maßnahme nutzen, kann man dies auch tun. Dies läuft dann als IGEL-Leistung (​​Individuelle Gesundheitsleistungen - außerhalb des Leistungskataloges der Krankenkasse) und wird mit ca. 40-150 Euro berechnet.

Krebsvorstufen

Aus diesen Krebsvorstufen kann sich Brustkrebs entwickeln:

  • Duktales Carcinoma in situ: Veränderte Zellen in den Milchgängen (duktal), die aber noch nicht in das umliegende Gewebe hineingewachsen sind (in situ = vor Ort). Es existieren keine Metastasen.
  • Atypische duktale Hyperplasie: Veränderte Zellen in den Milchgängen sind nachweisbar.
  • Lobuläre intraepitheliale Neoplasie (auch lobuläres Karzinom in situ genannt): Veränderte Zellen werden in den Drüsenläppchen (lobulär) gefunden.
  • Flache epitheliale Atypie: Zellen, Milchgänge und/oder Drüsenläppchen sind betroffen. Die Zellen zeigen nur ei­ne ge­ring­gradige Abweichung von der Norm, radio­logisch ist oft Mikro­kalk erkenn­bar.

Diese Krebsvorstufen werden bei Vorsorgeuntersuchungen meist durch eine Mammografie entdeckt. Die Veränderungen bringen in der Regel keine Symptomatik mit sich und können nur unter dem Mikroskop genau untersucht werden. Hierfür ist eine Gewebeprobe erforderlich.

Die zusätzlichen Klassifikationen geben weiter Aufschluss über das Voranschreiten des Brustkrebses.

Die wichtigsten Parameter der TNM-Klassifikation

T = Größe und örtliche Ausdehnung des Tumors (T1–4)
N = Ausmaß des Lymphknotenbefalls (N0–3)
M = Vorliegen oder Fehlen von Metastasen in anderen Organen (M0 oder M1)

Alles zur TNM-Klassifikation und weitere Einteilungen finden Sie hier.

Nicht jede Veränderung oder jeder Knoten bedeutet zwangsläufig eine Krebsvorstufe oder Krebserkrankung. Hierbei kann es sich auch um gutartige Tumore handeln.

Gutartige und bösartige Tumore in der Brust

Je nach Art der Zellen wird in gutartige und bösartige Veränderungen unterschieden. Bei gutartigen Zellen wird meist eine Beobachtung angeraten oder eine Entfernung, wenn sie sich in ihrer Größe als störend entwickeln. Ein Beispiel dafür findet sich bei Lipomen.

Welche gutartigen Veränderungen gibt es?

  • Zysten sind Hohlräume, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Sie können sich von alleine zurückbilden oder auch mit einer Hohlnadel “geleert” werden (Punktion). Sollten Zysten immer wieder kommen, können sie auch operativ entfernt werden.
  • Lipome (Fettgeschwulste) wachsen sehr langsam, sind ungefährlich und werden nur entfernt, wenn sie Beschwerden verursachen.
  • Fibroadenome sind derbe und gut verschiebbare Knoten. Fibroadenome sind gutartige, knotige Vermehrungen von Drüsen und Bindegewebe. Eine bösartige Entwicklung ist sehr selten, aber möglich.

Brustkrebs Behandlungsmethoden

Operation: Eine Operation wird von einem fachkundigen Chirurgen vorgenommen, um möglichst alle Tumorzellen zu entfernen. Früher wurden meist eine radikale Mastektomie (komplette Entfernung der Brust) und die Axilladissektion (Entfernung der Lymphknoten in der Achselhöhle) vorgenommen. Heute ist das meist nicht mehr nötig, da viele brusterhaltende Therapien existieren. Ist der Tumor allerdings sehr groß, ist die Brusthaut bereits betroffen oder sind sogar mehrere Tumorherde nachweisbar, wird zu einer vollständigen Brustamputation geraten. Hier sind die brusterhaltenden Maßnahmen nicht mehr ausreichend. Ein Brustwiederaufbau ist dann mit körpereigenen oder körperfremden Material möglich.

Strahlentherapie: Sie wird eingesetzt, um Krebszellen mittels Strahlen abzutöten. Sie wird meist adjuvant eingesetzt, also ergänzend zu einer Therapie, um beispielsweise nach einer OP verbleibende Krebszellen abzutöten.

Chemotherapie (adjuvante und neoadjuvante): Bei dieser Behandlung werden sogenannte Zellgifte eingesetzt, um die Teilung der Tumorzellen zu verhindern und das Wachstum zu unterbinden. Da allerdings auch gesunde Zellen angegriffen werden, kommt es häufig zu Nebenwirkungen, wie z.B. Müdigkeit und Erbrechen. Diese Therapie kann adjuvant, also nach einer Operation angewendet werden, um verbleibende Tumorzellen zu zerstören oder auch neoadjuvant, also vor einer Operation (um einen Tumor vorher zu verkleinern).

Antihormontherapie: Diese kommt zum Einsatz, wenn der Brustkrebs eine hormonabhängige Herkunft hat (Wachstum wird durch Hormone, meist Östrogen bzw. Progesteron angeregt). Durch die Therapie wird dem Tumor das entzogen, was es zum Wachstum braucht – Hormone. So wird das Wachstum verlangsamt oder sogar gestoppt.

Prognose bei Brustkrebs

Die Prognose hängt ganz von der Krebsart und dem Zeitpunkt der Feststellung ab. Je früher der Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Hat der Krebs gestreut, sprich Metastasen gebildet, ist eine Heilung schwierig. Demnach kommt es darauf an, in welche Organe gestreut wurde und wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat.

Unbehandelt wird Brustkrebs früher oder später zwangsläufig zum Tod führen - die Lebenserwartung liegt bei ca. zwei bis vier Jahren. Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung stehen die Chancen auf eine Heilung sehr gut. Ist der Brustkrebs einmal besiegt, ist die Nachsorge sehr wichtig. Wie diese aussieht, hängt von der jeweiligen Krebsart ab. Die Nachsorge kann folgendes beinhalten:

  • Blutbild
  • CT
  • Röntgen
  • Mammographie
  • Mammasonographie
  • Abtasten
  • Psychotherapie (es ist wichtig, die Geschehnisse zu verarbeiten und mit den Ängsten umzugehen)

Wie ein Online-Arzt bzw. eine Online-Ärztin helfen kann

Der Gedanke an Brustkrebs kann furchteinflößend sein. Umso wichtiger ist es, sich Gewissheit zu verschaffen, ob es sich wirklich um Brustkrebs handelt oder vielleicht um gutartige Veränderungen. Bei arzt-direkt können Sie schnell den richtigen Facharzt für Ihr Anliegen finden.

In einer Online-Sprechstunde kann sich der Arzt ein erstes Bild machen und alle weiteren Schritte einleiten. Hier wird Ihnen erklärt, wie Sie arzt-direkt unkompliziert nutzen können.

Haben Sie bereits die Diagnose Krebs erhalten, ist eine psychologische Betreuung sehr wichtig, um mit den psychischen Auswirkungen zurechtzukommen. Ein Facharztgespräch ist auch online möglich.