Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU): Was Patient:innen wissen müssen

eAU online bekommen

eAU: Was ist das?

Die eAU ist nichts anderes als ein elektronischer Krankenschein. Damit werden Sie von der Arbeit freigestellt, bekommen aber weiterhin Ihren Lohn. Im Text finden Sie weitere hilfreiche Informationen und Hintergründe zum eAU-Schein.

Durch die zunehmende Digitalisierung in allen Lebensbereichen wird auch das Gesundheitswesen nach und nach digitalisiert. Das bedeutet: Schluss mit unübersichtlicher Zettelwirtschaft bzw. Papierausdrucken und hin zu elektronischer Dokumentation und Kommunikation. Dies soll sowohl für Arztpraxen als auch für Patient:innen Zeit sparen und Aufwände reduzieren, indem Ärzte die Patient:innen online krank stellen und Befunde digital verschicken können.

Eines der aktuellsten Beispiele hierfür ist, neben der elektronischen Patientenakte (ePA), die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (auch bekannt als eAU). Die eAU ist die elektronische Variante des AU-Scheins und ersetzt den Krankenschein auf Papier, welcher bisher auch als „gelber Schein“ bekannt war.

Digitale AU/ Krankstellung: Was hat sich geändert?

Bisher galt bei einer Arbeitsunfähigkeit folgendes: Wenn Sie krank waren, mussten Sie den Krankenschein bzw. die Krankstellung per Post an den Arbeitgeber und die Krankenkasse senden. Dies hat sich in den letzten zwei Jahren jedoch dank Einführung der eAU geändert.

Zunächst mussten Sie die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, egal ob ausschließlich per Sprechstunde online oder vor Ort in der Praxis ausgestellt, nicht mehr selbst bei Ihrer Krankenkasse einreichen, da dies die Praxis via verschlüsselter Kommunikation online für Sie seit 2022 übernommen hat.

Das Gleiche wie bei der Krankenkasse gilt seit dem 01.01.2023 jetzt auch für Ihren Arbeitgeber: Auch hier entfällt nun eine Einreichung des AU-Scheins via Post. Sie erhalten künftig nur noch, wenn gewünscht, eine gedruckte Version Ihrer AU für Ihre eigenen Unterlagen, damit Sie genau wissen, bis wann bzw. in welchem Zeitraum Sie krankgeschrieben sind. Eine Kopie der AU für die Krankenkasse und den Arbeitgeber gibt es dementsprechend nicht mehr. Mehr dazu erfahren Sie u.a. auf der Seite der Verbraucherzentrale.

Wie Sie eine eAU ganz einfach via arzt-direkt App erhalten, erfahren Sie in unserem Artikel.

AU-Schein online für gesetzliche Versicherte: Was muss ich beachten?

Auch, wenn Sie Ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung komplett online erhalten bzw. nicht mehr physisch bei Krankenkasse oder Arbeitgeber abgeben brauchen, müssen Sie Ihre Krankstellung dennoch telefonisch bei Ihrem Arbeitgeber durchgeben. Es genügt, wenn Sie nach Erhalt der eAU Ihren Arbeitgeber anrufen und ihn informieren, dass Sie krank sind und wie lange Sie laut Krankstellung ausfallen. Der Arbeitgeber ruft die eAU anschließend selbstständig bei Ihrer Krankenkasse ab. Dadurch benötigen weder Sie noch Ihre Krankenkasse oder der Arbeitgeber einen schriftlichen Krankenschein – das Verfahren läuft komplett digital.

Hierbei gilt eine Ausnahme: Wenn es Ihrer Arztpraxis auf Grund von technischen Problemen einmal nicht möglich sein sollte, die AU nach dem neuen Verfahren komplett online zu übermitteln, bleiben Sie als gesetzlich versicherter Arbeitnehmer in der Pflicht, die Krankstellung wie bisher ausgedruckt entgegenzunehmen und schnellstmöglich Ihrer Krankenkasse sowie Ihrem Arbeitgeber per Post zuzuschicken. Nur so ist sichergestellt, dass Sie im Fall einer längeren Arbeitsunfähigkeit (ab sechs Wochen) auch problemlos Ihr Krankgeld ausgezahlt bekommen.

Achtung: Dies alles gilt nur für Patient:innen, die in einem „klassischen“ Arbeitsverhältnis stehen. Wenn Sie selbst (oder Ihre Kinder) noch zur Schule gehen, studieren, einem Minijob nachgehen oder auf Arbeitssuche sind, müssen Sie sich nach wie vor einen ausgedruckten Bescheid über Ihre Krankstellung mitgeben lassen und diese Papierbescheinigung der Arbeitsunfähigkeit physisch bei der jeweiligen Institution (Schule, Universität, Jobcenter) einreichen. Weitere Hinweise rund um die eAU können Sie hier nachlesen.

eAU für privat Versicherte: Was gilt es zu beachten?

Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gilt derzeit (Stand Juni 2023) nur für gesetzlich Versicherte. Für privat Versicherte ändert sich also nichts und es bleibt beim bisherigen Vorgehen: Beim (Online)Arzt vorstellen (z.B. direkt über die arzt-direkt App), Krankschreibung ausstellen lassen, gedruckten Krankenschein in dreifacher Ausführung (für Sie selbst, für die private Krankenkasse und für den Arbeitgeber) aushändigen lassen und anschließend bei der Krankenkasse und beim Arbeitgeber wie bisher auch einreichen. Wann auch privat versicherte Patient:innen von der eAU profitieren, ist derzeit unklar. Angestrebt wird eine Umsetzung von eAU und Co. in den nächsten ein bis zwei Jahren.

Via App zum Krankenschein: Vorteile

Wenn Sie nicht nur elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen online erhalten, sondern auch Laborergebnisse oder andere Dokumente direkt von der Arztpraxis auf Ihr Smartphone erhalten wollen, nutzen Sie einfach die kostenlose arzt-direkt App: https://arzt-direkt.de/arzt-direkt-app/. Die App für Krankschreibungen, Messenger u.v.m. bietet ein optimales Angebot, wenn Sie Ihre gesundheitlichen Anliegen digitalisieren wollen. Dabei profitieren Sie sowohl von höchsten Datenschutzstandards als auch von einer intuitiven Bedienung und einer Vielzahl an praktischen Funktionen – für sich und die ganze Familie.

Die kostenlose Telemedizin-App ist auch für Privatpatient:innen geeignet, da neben der eAU auch alle anderen relevanten Daten per arzt-direkt übertragen werden können. Besonders praktisch: Auch kurze Nachfragen oder organisatorische Anliegen können Sie dank des Arzt-Chats in der App schnell und unkompliziert klären.